ÖSTERREICH

Österreich zeichnet sich durch seine klimatischen Bedingungen und alpinen Gebiete aus. Etwa 2/3 der Fläche sind von den Alpen bedeckt. Der Anteil an Wäldern beträgt 48% der Gesamtfläche. Daher spielt die Nutzung von Biomasse für die Versorgung mit thermischer Energie für den Heizzweck eine wichtige Rolle in der Energielandschaft Österreichs.

Rund 28 Prozent der Heizungen werden mit Fernwärme betrieben, die ihre Energie aus 45,4% Biomasse, 35,5% Erdgas, 7,9% Restmüll beziehen. Andere Quellen sind Öl (6,3%) und Kohle (3,7 %). Die Zahl der Heizwerke ist im vergangenen Jahr stetig gestiegen.

In Städten wie Wien und Graz gibt es große Fernwärmesysteme, kleinere, vor allem mit nachwachsenden Rohstoffen betriebene Heizwerke befinden sich übergwiegend in kleinen Städten und Dörfern. Insgesamt gibt es rund 2.300 Biomasse-Heizwerke mit 6.100 GWh Wärmeenergie. Die installierte Gesamtleistung der durch Biomasse betriebenen Fernwärmesysteme in Österreich beträgt 2,1 GW.

Aktuelle Themen und Herausforderungen sind Energieeffizienz, Senkung der Systemtemperatur und Integration von Sekundärenergiequellen wie industrielle Abwärme und Wärmepumpen. Das wichtigste Ziel ist es, den Anteil von Biomasse und erneuerbaren Energien in Fernwärmesystemen zu erhöhen. Weiters soll die Wärmeversorgung zur Erreichung globaler Klimaziele beitragen und einen regionalen Mehrwert erzielen. Ein Schwerpunkt wird daher auf den Wissenstransfer zwischen den verschiedenen Betreibern und die Optimierung der laufenden Anlagen gelegt.

Über das KeepWarm Projekt

Das Projekt: „Leistungsoptimierung von Heizwerken in Mittel- und Osteuropa“ – kurz: KeepWarm wird im Rahmen des EU-Programms „Horizon 2020“ gefördert. Ziel ist es, kosteneffiziente Investitionen in die Modernisierung von Nah- und Fernwärmesystemen in Mittel- und Osteuropa (Österreich, Kroatien, Tschechische Republik, Lettland, Serbien, Slowenien und der Ukraine) zu beschleunigen. In Teilen dieser Länder sind die Heizwerke häufig noch sehr ineffizient und zum Großteil von fossilen Brennstoffen (Öl, Gas oder Kohle) abhängig.

Das im April 2018 gestartete Projekt zielt darauf ab, bestehende Heizwerke in diesen Regionen zu modernisieren und Treibhausgasemissionen zu reduzieren, indem der Systembetrieb verbessert und der Übergang zu weniger umweltschädlichen Quellen wie erneuerbare Energien gefördert wird. Die elf Projektpartner sind bestrebt sicherzustellen, dass das gewonnene Know how und bewährte Verfahren für umweltfreundliches Heizen und Kühlen europaweit auch nach Projektende im September 2020 zur Anwendung kommen.

Ressourcen

KeepWarm Guidance Document Deutsch

This guidance document has been created as a means of helping you navigate some of the key issues involved in upgrading your district heating (DH) by using more sustainable energy sources, namely from a variety of viable renewable energy sources and/or excess heat harvestable from industrial/commercial processes. Integrating and fully-switching to these greener DH alternatives makes sense not only at an operational level, but is greatly supportive, if not essential, for the successful implementation of a variety of Europe’s flagship policy initiatives.

Find here the English version of this Guidance Document.

KeepWarm Showroom of replicable and bankable DHS pilot projects

The purpose of this Service Pitch Book is to relay the availability of replicable, bankable examples of DH-retrofits for both energy efficiency (EE) and integrating more sustainable energy sources (i.e. RES and/or excess heat, ExH), as well as providing information about national contexts, especially useful to audiences outside a particular country. It highlights the pilot DHSs which have been actively participating in KeepWarm’s activities, giving them visibility as well as stimulating networking opportunities to reach out to them directly for improving DH even further.

This Showroom has been translated into the languages of KeepWarm project partners. Please find here the Austrian version.

Kapazitätsaufbau - Schulungsbedarf

Das maßgeschneiderte Programm zum Kapazitätsaufbau für Österreich umfasst Schulungsthemen, die von österreichischen Heizwerksbetreibern und Mitarbeitenden während der Phase der Bedarfsermittlung ermittelt wurden. Technische Themen haben höchste Priorität. Organisatorische Themen sowie erneuerbare Energien und Energieeffizienz, einschließlich Aspekte der Abfallverbrennung, wurden ebenfalls als wichtig angesehen. Die Schulungen wurden von den Trainingsteilnehmenden anhand anonymer Fragebögen evaluiert.

Replicable DHS demo cases

Projektpartner in Österreich

Die Landwirtschaftskammer Steiermark (Lk-Stmk) ist die Interessenvertretung für alle steirischen Bäuerinnen, Bauern und Grundeigentümer seit 1929. Sie hat heute ungefähr 55'000 Mitglieder. Durch intensive Beratung und Bildung während der vergangenen 20 Jahre, hat die Lk-Stmk eine führende Rolle dabei gespielt, dass die Steiermark sich zu einer Modellregion auf dem Gebiet der Heizung und Stromerzeugung aus Biomasse, Biogas und den Transport von bio-Kraftstoffen entwickelt hat. Für das Projekt ist Lk-Stmk für die Ausarbeitung von Durchführbarkeitsstudien zuständig. Sie wird auch die Umsetzung von Fernwärme-Pilotprojekten in Österreich unterstützen.